Heute entnehmen wir rund 1 % der Wassermenge, die täglich dem Bodensee zufließt – und damit weniger, als im Schnitt aus dem See verdunstet. Für die Zukunft erwarten wir zwar aus verschiedenen Gründen einen steigenden Wasserbedarf. Im Rahmen des Projekts Zukunftsquelle planen wir keine Erhöhung der maximal zulässigen Entnahmemenge.
Am bestehenden Standort Süßenmühle wird das Bodenseewasser durch drei Entnahmeleitungen in 60 Metern Tiefe entnommen. Sechs große Rohwasserpumpen befördern das Wasser durch zwei Druckleitungen auf den Sipplinger Berg. Dort wird es in drei Reinigungsstufen aufbereitet. Die neu geplanten See-Wasserwerke am Standort Süßenmühle bestehen aus den Entnahmebauwerken und jeweils einer zusätzlichen Aufbereitungsstufe. Sie werden an die vorhandenen Druckleitungen zum Sipplinger Berg angebunden.
Ein weiteres See-Wasserwerk soll an einem neuen, abgesetzten Standort im Pfaffental errichtet werden. Die bestehende Entnahmeanlage soll zurückgebaut werden, sobald die neuen Wasserwerke im Einsatz sind.

Das Projekt Zukunftsquelle hat nicht zum Ziel, mehr Wasser aus dem Bodensee zu entnehmen. Gleichwohl besteht durch die Erweiterung der Anlagen dazu die Möglichkeit. Ob diese Möglichkeit zukünftig genutzt werden soll, ist eine politische Entscheidung. Das Land Baden-Württemberg erstellt dazu gerade einen „Masterplan Wasserversorgung“, der bis 2025 abgeschlossen sein soll. Darin werden die künftigen Wasserbedarfe der Gemeinden evaluiert. Über weitere Schritte entscheiden die Mitglieder des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung. Falls eine Mehrentnahme von Bodenseewasser beabsichtigt ist, ist dafür die Zustimmung aller Anrainerstaaten erforderlich, die in der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) organisiert sind.
Fragenarchiv
In Ihrem großen Projekt Zukunftsquelle geht es ja auch darum, im Bedarfsfall mehr Wasser schöpfen zu können. Um welche zusätzlichen Mengen geht es?
(Presseanfrage Stuttgarter Zeitung, April 2022. Diese Frage kam im Rahmen der bereits stattgefundenen Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung auf und wurde durch das Team Zukunftsquelle hier eingestellt.)
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Team Zukunftsquelle
Heute entnehmen wir rund 1 Prozent der Wassermenge, die täglich dem Bodensee zufließt – und damit weniger, als im Schnitt aus dem See verdunstet. Für die Zukunft erwarten wir zwar aus verschiedenen Gründen einen steigenden Wasserbedarf. Im Rahmen des Projekts Zukunftsquelle planen wir keine Erhöhung der maximal zulässigen Entnahmemenge.
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Wassertrinker
Ich kenne den See bei hohem Wasserstand aber auch bei ganz niedrigem Wasserstand (nicht schön anzusehen). Ich denke das wird jetzt öfter vorkommen. Ich kenne Flüsse die aus dem Schwarzwald dem Rhein zufließen und im Sommer keinen Tropfen Wasser führen. Ich kenne Wasserversorger im Schwarzwald die im Sommer Beschaffungsprobleme haben und in Gedanken bereits zur BWV Wasserleitungen legen möchten. (Mannenbach Wasserversorgung über Birkenfeld nach Pforzheim) Das heißt irgenwann wird die BWV nicht umhinkönnen weitere Nutzer mit Wasser zu versorgen. Und ein Beitrag im Fernsehen SWR 3 meldet in der Schweiz fast keine Niederschläge, keine Schneehöhen, also Mangel an Wassergewinnungsmöglickkeit.
Somit werden Sie also doch Gletscherwasser gewinnen müssen. Gletscher sind endlich. Was dann? Jetzt beginntvielleicht die ZUKUNFT und es ist nicht mehr viel Möglichkeit da.
Viele Grüße
Bernd Zimmermann
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Team Zukunftsquelle
Sehr geehrte*r Nutzer*in, vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir werden Ihr Anliegen weiterleiten und uns wieder bei Ihnen melden, sobald wir eine Antwort erhalten haben. Die Telefonnummer in Ihrem Post mussten wir aus Datenschutzgründen entfernen und bitten Sie um Verständnis. Mit freundlichen Grüßen,
Team Zukunftsquelle
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Team Zukunftsquelle
Sehr geehrte*r Nutzer*in,
Der Klimawandel zeigt bereits Spuren in der Region Bodensee und im Gewässer selbst. Außergewöhnliche Wasserstände, Besiedlung durch Pflanzen und Tieren aus weit entfernten Gebieten oder schwächere Zirkulation im Winter sind einige der Indizien. Die Bodensee-Wasserversorgung beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen des Klimawandels am Bodensee und bereitet sich vor. Die Anlagen sind bereits heute so ausgebaut, dass die Bodensee-Wasserversorgung auch in extrem heißen und trockenen Sommern in der Lage ist, allen Verbandsmitgliedern Trinkwasser in ausreichender Menge zu liefern. Zu dieser Vorsorge gehören auch große Behälterkapazitäten, Ersatzstromanlagen und Pumpen in genügender Anzahl. Weitere notwendige Anpassungen an den Klimawandel und seine Folgeerscheinungen planen wir mit dem Projekt Zukunftsquelle.
Wasserdargebot
Klimamodelle prognostizieren eine zeitliche Verschiebung bei den Niederschlägen, d.h. höhere Niederschlagsmengen im Winter – geringere Mengen im Sommer. Die Jahressumme der Niederschläge auf der Alpennordseite und somit im Wassereinzugsgebiet des Bodensees wird in etwa gleichbleiben. Die zusätzlich zufließende Menge durch schmelzende Gletscher zeigt nur geringfügige Auswirkungen auf den Gesamtzufluss.
Wasserstand
Schwankungen im Wasserstand sind ein natürlicher Vorgang im Bodensee und haben keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. Nach den heutigen Erkenntnissen werden wir auch in Zukunft genügend Wasser im Bodensee haben.
Neophyten und Neozoen
Eingewanderte Lebewesen können das ökologische Gleichgewicht des Gewässers stören, integrieren sich aber teilweise in das Ökosystem. Für die Trinkwasserversorgung ist die Ausbreitung der Quaggamuschel problematisch, da diese sich an den Entnahmebauwerken und in den Leitungen ansiedeln kann.
Heute entnehmen wir rund 1 % der Wassermenge, die täglich dem Bodensee zufließt – und damit weniger, als im Schnitt aus dem See verdunstet. Für die Zukunft erwarten wir zwar aus verschiedenen Gründen einen steigenden Wasserbedarf. Im Rahmen des Projekts Zukunftsquelle planen wir aber keine Erhöhung der maximal zulässigen Entnahmemenge.
Mit freundlichen Grüßen,
Team Zukunftsquelle
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